Eine visuelle Einordnung der Protestbewegung.
Am 17. April begannen Studierende der Columbia-Universität in New York, ein Zeltlager auf dem Campus zu errichten. Daraus hat sich in den vergangenen zwei Wochen eine landesweite Protestbewegung entwickelt. Studierende fordern von den Hochschulen, dass sie akademische Beziehungen mit israelischen Institutionen beenden und sich von Investitionen zurückziehen, die mit Israel oder dem Krieg in Gaza in Verbindung stehen.
Seit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 finden regelmässig propalästinensische und proisraelische Proteste an amerikanischen Universitäten statt. In den vergangenen Monaten hat sich jedoch eine neue Dynamik entwickelt, nachdem der Winter eher ruhig verlaufen war. Laut dem Crowd Counting Consortium gab es im April die meisten propalästinensischen Proteste an amerikanischen Hochschulen.
Was sich ebenfalls verändert hat: Im Oktober 2023 kam es an amerikanischen Hochschulen noch zu proisraelischen Demonstrationen. Die gibt es gegenwärtig praktisch gar nicht mehr. Diese Entwicklung spiegelt auch die allgemeine Stimmung wider. Die Bevölkerung der USA nimmt das Handeln Israels im Gaza-Krieg zunehmend kritisch wahr.
Daten und Methodik
Die Zahlen zu Demonstrationen stammen aus dem Datensatz des Crowd Counting Consortium, in dem politische Proteste in den USA erfasst werden. Der Datensatz wird von der Harvard Kennedy School und der University of Connecticut betreut. Die Wissenschafter kennzeichnen Proteste als «proisraelisch» oder «propalästinensisch». Sie halten ebenfalls fest, ob ein Protest an einer Bildungseinrichtung stattgefunden hat. Darunter befinden sich überwiegend Universitäten, vereinzelt aber auch Highschools. Die neusten Daten sind vom 28. April. Die Zahlen zu den Verhaftungen wurden ergänzt mit Material der «New York Times» und der «Washington Post». Sie sind aktueller als die des Crowd Counting Consortium und reichen bis zum 2. Mai.