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Startseite » Angespannte Lage im Ukrainekrieg: Reportage aus dem Donbass
Welt

Angespannte Lage im Ukrainekrieg: Reportage aus dem Donbass

MitarbeiterVon MitarbeiterApril 5, 2024
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Putins Feldzug in der Ostukraine führt zwingend über Tschasiw Jar. Während einige hundert Zivilisten trotzig in der strategisch wichtigen Kleinstadt ausharren, verteidigt die Armee den Ort mit allen Mitteln – doch diese werden immer knapper.

Wer nach Tschasiw Jar fahren will, aktiviert besser den Flugmodus auf dem Handy. Denn auch an einem wolkenverhangenen Tag wie diesem kreisen am Himmel russische Drohnen, die Mobilfunkantennen simulieren. Sobald sich ein Telefon mit ihnen verbindet, verrät es seinen Standort – und wird zum Ziel für die Artillerie.

«Sobald ich laut rufe, macht ihr genau das, was ich mache. Je lauter ich rufe, desto schneller», befiehlt Roman Tschop. Der Presseoffizier des hiesigen Militärbezirks hat angeboten, die Journalisten aus der Schweiz in jene Stadt mitzunehmen, die inzwischen eines der Hauptziele der Russen ist. Auf holprigen Landstrassen ruckelt der Geländewagen durch sanfte Hügelzüge und vorbei an hölzernen Bauernhäusern in Richtung Tschasiw Jar. Eine stille, idyllische Landschaft, wären da nicht die dumpfen Explosionen, die im Minutentakt zu hören sind.

Tschop scheint dennoch nicht beunruhigt, er plaudert, lacht und zieht unablässig an seiner E-Zigarette. «Wenn ihr das Pfeifen der Granate hören könnt, wisst ihr, dass sie nicht für euch bestimmt ist», sagt er und grinst. Als die ersten Häuser von Tschasiw Jar am Autofenster vorbeiziehen, zeigt sich die rohe Gewalt der russischen Kriegsführung im Donbass. Kaum eine Fensterscheibe ist noch intakt, zahlreiche Gebäude sind ausgebrannt oder eingestürzt. Es ist das Resultat von monatelangem Beschuss. Doch das Schlimmste steht der Stadt wohl erst noch bevor.

Gefürchtete Gleitbomben

Auf Putins Prioritätenliste im Ukraine-Krieg steht die Eroberung des Donbass weit oben. Seit Monaten schicken seine Generäle Kompanie um Kompanie in die Schlacht um die Ostukraine, ohne Rücksicht auf Verluste. Im vergangenen Jahr ist es den Russen gelungen, die Stadt Bachmut einzunehmen – oder das, was von ihr noch übrig ist. Doch um weiter auf die regionalen Zentren Kostjantiniwka und Kramatorsk vorzurücken, führt kein Weg an Tschasiw Jar vorbei.

Die Kleinstadt, die einst 12 000 Einwohner zählte, liegt auf einer Anhöhe – ein strategischer Vorteil für die ukrainischen Verteidiger. Diese können von hier aus auch die russischen Versorgungslinien hinter Bachmut mit Artillerie beschiessen. Seit der Jahreswende haben die Russen ihre Angriffe auf Tschasiw Jar deshalb deutlich intensiviert und Geländegewinne gemacht. Laut Militärexperten ist es zwar unwahrscheinlich, dass sie den Ort in den kommenden Monaten umzingeln oder einnehmen können. Gleichzeitig zeigt sich hier beispielhaft, wie gross die Probleme der Ukrainer im Donbass sind.

Ein Krater auf dem Spielplatz vor einem ehemaligen Kindergarten zeugt von einer der furchtbarsten Waffen im russischen Arsenal: schwere FAB-Gleitbomben, die von Kampfflugzeugen abgefeuert werden und Tod und Zerstörung mit sich bringen. Die ausgedünnte ukrainische Flugabwehr kann ihnen kaum etwas entgegensetzen. «Diese Bomben sind für unsere Jungs ein echtes Problem», sagt der Presseoffizier Tschop resigniert.

Im schwer beschädigten Kindergarten erinnern am Boden verstreute Spielsachen und farbenfrohe Zeichnungen an eine Zeit vor der Gewalt und der Zerstörung. Auf den Kinderbettchen liegen noch Decken und Kissen, doch sie sind übersät mit Glasscherben und Schutt. An einer Wand prangt ein Graffito auf Englisch, das wohl ein ukrainischer Soldat hinterlassen hat, um sein Anliegen in die Welt zu tragen: «Wir verlangen nicht zu viel. Wir brauchen nur Artilleriegranaten und Kampfjets. Wir müssen unsere Kinder rächen.»

Jewhen macht die Strassen sauber

Auch wenn die meisten Familien mit Kindern längst aus Tschasiw Jar geflohen sind, harren immer noch rund 800 Zivilisten in der Stadt aus, trotz allem. Es sind vor allem ältere, mittellose Menschen, die nicht wegkönnen oder -wollen. Es soll auch hier jene geben, die die Ukrainer «Schduni» (Wartende) nennen – Menschen, die insgeheim einen russischen Sieg herbeisehnen. Schduni oder nicht, kaum jemand wagt sich hier noch ins Freie. Die Strassen von Tschasiw Jar sind verwaist.

Dann tritt aus einem Hauseingang plötzlich ein Mann, der sich als Jewhen vorstellt. Gemeinsam mit drei Nachbarn hat er sich in einer Wohnung eingerichtet, die noch weitgehend intakt ist. «Es ist nicht schlecht hier», sagt er, während er ein klappriges Velo aus dem Schopf vor seinem Haus holt. «Wir haben einen Generator, wir haben Essen. Es ist okay.» Seine Frau hingegen sei inzwischen in der Westukraine.

Wegzugehen, komme für ihn nicht infrage, sagt der 28-Jährige. Er habe schliesslich eine Arbeit hier, im öffentlichen Dienst. Er bringe humanitäre Hilfsgüter und Trinkwasser in die Stadt, befreie ab und zu die Strassen von Trümmern, damit die ukrainischen Militärfahrzeuge freie Bahn hätten. «Ich gehe erst, wenn es wirklich kompliziert wird.» Was er damit meint, erläutert er nicht.

Im Gegensatz zu den Journalisten trägt Jewhen keine Schutzweste und keinen Helm. Er scheint sich mit den Risiken dieses Lebens abgefunden zu haben. Trotzdem zuckt er kurz zusammen, als plötzlich eine laute Explosion zu hören ist. Dann schwingt er sich auf sein Fahrrad und verabschiedet sich eilig. Er habe zu tun.

In Tschasiw Jar gibt es Peperoni und Würste

Die Versorgung der Zivilisten ist schwierig geworden. Die Mehrheit ist auf Hilfsgüter angewiesen, die wagemutige Helfer in die Stadt bringen. In den letzten Monaten wurden sowohl die Verteilstelle für Hilfsgüter sowie das Stadttheater, in dem sich Hilfsorganisationen eingerichtet hatten, durch russischen Beschuss zerstört. Nun werden Lebensmittel und Medikamente direkt aus den Lieferwagen verteilt, die dann schnellstmöglich wieder aus der Stadt verschwinden.

Für jene Zivilisten und Soldaten, die etwas Geld in der Tasche haben, ist der Laden von Natascha zu einem der letzten Treffpunkte geworden. Die Frau mit freundlichen Augen hinter dicken Brillengläsern legt offensichtlich Wert auf Sauberkeit und Ordnung: Sorgfältig hat sie Äpfel, Gurken und Peperoni gestapelt, in der kleinen Fleischtheke gibt es Würste, Schinken und eingelegten Fisch. Auch Energydrinks, Süssigkeiten und Zigaretten sind im Angebot – Natascha weiss, was die Soldaten in der Stadt am liebsten mögen.

«Wir haben hier alles, sogar WLAN», sagt Natascha stolz. «Nur leider wird alles immer kaputter.» Wie um ihre Worte zu unterstreichen, lassen zwei heftige Detonationen in der Nähe ihren Laden erzittern. Natascha verschwindet für einige Minuten hinter einer Wand und rät den Besuchern, ebenfalls in Deckung zu gehen. «Die Russen schiessen meistens drei Mal hintereinander», sagt sie.

Wenn die Verkäuferin stoisch ihre Kunden bedient, wirkt sie wie eine Eiche im Sturm, die den Widrigkeiten des Krieges trotzt. Der Eigentümer des Ladens hat sich längst mit seiner Familie nach Georgien abgesetzt, ihre Kinder leben inzwischen in Belgien. Doch sie selbst will bleiben. «Wissen Sie, ich arbeite seit 33 Jahren in diesem Laden», sagt sie. «Zuhause ist es doch immer noch am schönsten.»

«Wer Angst hat, macht Fehler»

Längst sind Zivilisten wie Natascha oder Jewhen in Tschasiw Jar in der Minderheit – der Ort ist zu einer Stadt der Soldaten geworden, die in verlassenen Wohnungen untergebracht sind. Zu ihnen gehört auch der Panzerkommandant Serhi. Gemeinsam mit seinem Panzerfahrer Oleh, dem Schützen Pawel sowie einer weiteren dreiköpfigen Panzerbesatzung hat er sich unweit von Tschasiw Jar in einem kleinen Einfamilienhaus eingerichtet.

Auch Serhi kennt Natascha, von zahllosen kleinen Einkäufen in den vergangenen Monaten. «Sie ist eine furchtlose Frau. Ich habe mich auch schon gefragt, weshalb sie nicht geht. Aber sie arbeitet und arbeitet und arbeitet», sagt der kleingewachsene Unteroffizier noch etwas verschlafen. Er ist eben erst aufgestanden. Die letzte Nacht sei streng gewesen. Der Befehl für den nächsten Einsatz kann jederzeit kommen.

Einen Steinwurf vom Haus entfernt steht zwischen Sträuchern und unter einem Tarnnetz Serhis Kampfpanzer, ein russischer T-80. «Wir haben ihn im Herbst 2022 erbeutet, als die Russen vor unserer Gegenoffensive flohen», erklärt der 32-Jährige. Mehr als 7000 Panzergranaten habe seine Truppe damit abgefeuert, drei Mal musste der Lauf ausgewechselt werden. Serhi, Oleh und Pawel kämpfen seit Kriegsbeginn zusammen, zunächst in Charkiw, dann wurden sie in die Schlacht um Bachmut geschickt. Für ihre Verdienste im Kampf haben sie alle eine Ehrenmedaille erhalten.

Zurück im Wohnhaus kann Serhi nicht verhehlen, dass die Zeiten sich geändert haben. «Hier ist es schwierig», sagt er. «Das Gelände um Tschasiw Jar bietet kaum Deckung. Dazu kommen die russischen FPV-Drohnen. Sie sind überall.» Die ferngesteuerten Fluggeräte, die mit Sprengladungen bestückt in ihr Ziel fliegen, sind seit einigen Monaten omnipräsent auf dem Schlachtfeld. Für Serhi und seine Mannschaft heisst das oft warten – auf nebliges Wetter oder auf die Dunkelheit. Der Panzerfahrer Oleh sagt: «In Bachmut war es einfacher. Wir konnten bei jeder Tageszeit arbeiten und kamen näher an die feindlichen Stellungen heran. Dort haben wir unsere beste Arbeit geleistet.»

Der Einsatz von FPV-Drohnen hat die Dynamik auf dem Schlachtfeld verändert, militärisch wie psychologisch. Serhi erklärt es so: «Im Kampf von Mann zu Mann setzt der menschliche Faktor ein. Wer Angst hat, macht Fehler. Doch ein Drohnenpilot muss keine Angst haben.» Auch er fürchte sich immer noch, jedes Mal, wenn es wieder losgehe, sagt Serhi. «Aber sobald wir den ersten Schuss abfeuern, beruhige ich mich.» Weil aber auch die Panzergranaten zur Neige gehen, sind die Männer immer öfter zur Untätigkeit verdammt.

Sie ist den Panzersoldaten anzumerken, die Müdigkeit, die nach zwei Jahren ohne wirkliche Rotation auf den Männern lastet. Er habe graue Haare bekommen, sei verschlossener als noch vor dem Krieg, sagt Serhi. Wegen der vielen Druckwellen habe er zudem gesundheitliche Probleme. «Aber ich gebe nicht auf. Wir werden ihnen Tschasiw Jar nicht überlassen.»

Die Ukraine braucht dringend Waffen

Auch der Presseoffizier Roman Tschop will sich von der äusserst angespannten Lage an der Front um Tschasiw Jar nicht beeindrucken lassen. Es handle sich nur um eine Phase des Krieges, sagt er. «Vor zwei Jahren mussten wir Kiew verteidigen. Damals war es schwieriger, an einen Sieg zu glauben. In Zukunft wird es wieder Erfolge geben.»

Dann wiederholt auch er die Kernbotschaft, die heute jeder ukrainische Armeevertreter den westlichen Journalisten mitgibt: «Wir brauchen Waffen, um uns zu wehren.» Mehr Artilleriegranaten, mehr Flugabwehr, mehr präzise Lenkwaffen. «Wir können uns nicht allein auf unsere innere Stärke verlassen.»

Es ist Mittag geworden, die Wolken haben sich verzogen. Nun haben die russischen Drohnen wieder freie Sicht. Es ist Zeit, Tschasiw Jar zu verlassen. Als der Geländewagen auf eine Landstrasse einbiegt, um die Stadt hinter sich zu lassen, ist plötzlich ein ohrenbetäubender Knall zu hören. In einigen hundert Metern Entfernung steigt eine Wolke aus Rauch und Staub in den Himmel.

«Das war eine Gleitbombe», erklärt Tschop. Wo genau sie einschlug, ist unklar. Ihr Zweck hingegen ist offensichtlich: Eine völlig zerstörte Stadt lässt sich schwerer verteidigen.

Mitarbeit: Kostjantin Karnosa

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