In der vergangenen Woche haben die in der deutschen Hauptstadt Berlin lebenden Juden zu einem erschreckenden Anblick aufgewacht – Stars von David haben sich auf die Haustüren ihrer Wohnblöcke besprüht.
Die Polizei sagt, es gab nur drei solche Vorfälle. Für viele sind sie ein schmerzhaftes Echo der 1930er Jahre, als die Nazi-Stormtrooper jüdische Unternehmen markierten und die Öffentlichkeit aufforderten, anderswo einzukaufen.
Das Graffiti spiegelt einen großen Anstieg der Drohungen und Beleidigungen wider, die sich nach dem Terroranschlag von Hamas am 7. Oktober gegen Juden in Deutschland richten, als bewaffnete Männer mehr als 1.400 israelische Zivilisten und Soldaten töteten und Dutzende mehr entführten. Palästinensische Aktivisten feierten den Angriff, indem sie Süßigkeiten auf den Straßen Berlins ausgaben.
Felix Klein, Regierungskommissar für jüdisches Leben in Deutschland, sagte, die Juden des Landes seien «entsetzt über den Antisemitismus muslimischer Gruppen und schwere Linksorganisationen» entsetzt worden.
Solche interethnischen Spannungen können sich verschlechtern, wenn sich die Gewalt erhöhen. Israel hat 1,1 Mio. Einwohner im Norden von Gaza mitgeteilt, sie sollen ihre Häuser vor einer erwarteten vollständigen Invasion in vollem Maßstab verlassen, während die israelischen Streitkräfte ihre Bombardierung des dicht besiedelten Streifens fortsetzen. Palästinensische Gesundheitsbeamte sagen, dass seit Beginn der Bombenanschläge mehr als 2.300 Menschen – viele von ihnen Frauen und Kinder – in der Enklave getötet wurden.
Wenn sich der Konflikt vertieft, befürchten Juden in ganz Europa, sie könnten ein bequemes Ziel muslimischer Ärger über die Militäroperation Israels in Gaza werden.
Die Spannungen sind in Frankreich besonders hoch, wo sich eine große muslimische Bevölkerung und die größte jüdische Gemeinde nach Israel und den USA befinden. Aufflammen im Konflikt im Nahen Osten haben häufig einen Anstieg der antisemitischen Vorfälle ausgelöst.
Am Samstag sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin, es habe 189 Drohungen und 65 Verhaftungen wegen antisemitischer Bemerkungen oder Handlungen in Frankreich seit der Anstieg der Gewalt in Israel und Gaza gegeben. Pharos, eine Online -Plattform, die es Menschen ermöglicht, Hassreden zu melden, wurde 2.449 Mal alarmiert.
«Die meisten Vorfälle sind Graffiti von Hakenkreuz oder Slogans wie der Tod für die Juden und fordern (palästinensischer Aufstand)», sagte Darmanin am Donnerstag gegenüber France Inter Radio. «Und dann ernstere Aktionen, wie Menschen, die an Schulen oder Synagogen mit Waffen verhaftet wurden, oder eine Drohne, die über ein jüdisches Kulturzentrum geflogen ist.»
In Sarcelles, einem nördlichen Vorort von Paris mit einer großen jüdischen Gemeinde, sagte Rabbi René Taieb, viele jüdische Eltern hätten ihre Kinder am Freitag von der Schule ferngehalten, als Reaktion auf einen großen Anstieg der antisemitischen Bedrohungen in den sozialen Medien.
«In bestimmten Schulen in Val-D’Oise (einer Abteilung nordwestlich von Sarkellen) sind von 600 Schülern nicht einmal 60 aufgetaucht», sagte Taieb, der eine 40.000-köpfige jüdische Gemeinde in der Region leitet. «Die Lehrer selbst wollten ihre Kinder nicht zur Schule bringen.»
Diese Angst wird sich verschärft haben, nachdem ein Mann am Freitag einen Lehrer bei einem Messerangriff in einer Schule in Nordfrankreich getötet hat, bei einem Vorfall, von dem Präsident Emmanuel Macron sagte, den „Barbareis des islamistischen Terrors“ zeigte.
Obwohl der Angriff nicht als antisemitisch identifiziert wurde, haben jüdische Führer in Frankreich und Regierungsbeamten einen Zusammenhang mit dem Konflikt in Israel und den palästinensischen Gebieten hergestellt.
«Nach unserer Intelligenz gibt es leider ein Link zwischen dem, was im Nahen Osten passiert ist, und dieser Tat», sagte Darmanin. «Wir sehen es, weil es verabscheuungswürdige Anrufe gegeben hat, um Maßnahmen zu ergreifen.»
Robert Ejnes, Exekutivdirektor von CRIF, der Council of Jewish Associations in Frankreich, sagte, alle früheren Eskalationen im arabisch-israelischen Konflikt hätten tendenziell Auswirkungen auf Juden in Europa, obwohl die Angriffe oft keine klare Logik standen.
«Ich finde es schwierig, die Verbindung zwischen der Unterstützung der Palästinenser und den Angriffen auf Synagogen zu finden», sagte er. Anstatt die Israelis anzugreifen, wandten sich Anhänger der palästinensischen Sache „gegen französische Juden“.
In Großbritannien teilte die Metropolitan Police mit, dass zwischen dem 29. September und dem 12. Oktober 75 Berichte über antisemitische Straftaten vorhanden waren, gegenüber 12 im gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Die der Polizei gemeldeten Vorfälle stiegen von 14 bis 105 Jahren um das siebenfache Fast von 14 bis 105. Drei jüdische Schulen in Nordlondon wurden vorübergehend aus Sicherheitsgründen geschlossen.
In der jüdischen Gemeinde Italiens läuft auch Angst. Öffentliche Orte wurden von antisemitischen Graffiti unkompliziert, darunter Hakenkreuze und Slogans, die die Hamas loben. Die Worte „jüdische Mörder – im Ofen“ wurden an die Mauern eines Krankenhauses in Mailand gekritzelt.
Ruth Dureghello, eine ehemalige Präsidentin der jüdischen Gemeinde Roms, sagte, sie befürchtete, dass die Situation sich verschlechtern könne, als Israel seine militärische Reaktion auf die Hamas -Angriffe intensivierte.
«Am Anfang war die ganze Welt bei Israel – es gab keine Möglichkeit, auf der anderen Seite zu sein», sagte sie und fügte hinzu, dass sich die Perspektive „bereits änderte“.
In ganz Europa stieg die Behörden in Synagogen, jüdischen Schulen und anderen Institutionen in Sicherheit.
Darmanin sagte, die französische Regierung würde «die Finanz- und Personalressourcen so lange einsetzen, um das jüdische Volk in Frankreich zu beruhigen».
Die französische Regierung hat auch alle pro-palästinensischen Proteste verboten, wenn sie Bedenken „öffentliche Ordnung stören“ könnten. Trotz des Verbots versammelten sich am Donnerstag große Menschenmengen in Paris, einige sangen „Israel -Mörder“ und „Macron – Komplize“. Die Demonstranten wurden von der Polizei mit Tränengas verteilt.
Olaf Scholz, der deutsche Bundeskanzler, forderte ein Verbot von Samidoun, ein „Solidaritätsnetzwerk“ für palästinensische Gefangene, die die Feierlichkeiten in Berlin nach dem Angriff der Hamas organisierten. Die Behörden in Berlin haben pro-palästinensische Proteste verboten, ein Schritt, den einige Rechtegruppen als Verstöße gegen die Redefreiheit verurteilt haben.
Die Anti-Israel-Stimmung in Deutschland war in Schulen am auffälligsten, insbesondere in Städten mit großen muslimischen Bevölkerungsgruppen wie Berlin. Klein sagte, einige Kinder kamen zu Lektionen, die in palästinensischen Flaggen drapiert und antizionistische Graffiti auf die Wände besprühen. Diejenigen, die sich für Israel einsetzten, erleben „oft Feindseligkeit und Druck“ von anderen Schülern.
Aber er sagte, dass das Profil der Menschen hinter den Proteste und Feierlichkeiten der Pro-Hamas am meisten besorgniserregendste war. Dies waren keine Syrer und Iraker, die als Teil des großen Flüchtlingszustroms von 2015-16 ankamen, sondern „Familien, die schon lange hier gelebt haben und deutsche Pässe haben“.
«Es zeigt, dass hier in Deutschland parallele Gesellschaften auftreten, und in gewisser Hinsicht ist in gewisser Hinsicht gescheitert», sagte er.
Zusätzliche Berichterstattung von Amy Kazmin in Rom und Marton Dunai in Budapest
