Für den Krieg in der Ukraine rekrutiert Russland auch nepalesische Söldner. Tiktok-Videos und die Berichte von Heimkehrern zeigen, wie skrupellos die russische Armee mit ihnen umgeht.
«NZZ Akzent»: Nepalesische Söldner in Russlands Krieg
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In dieser Podcast-Episode:
Drei Männer tanzen vor der Kamera, sie schwingen ihre Hüften im Takt, bewegen die Lippen passend zum Songtext. Im Hintergrund läuft ein Film-Song auf Nepali – das Video ist eines von Tausenden auf Tiktok. Doch etwas irritiert: Die drei tragen Tarnanzüge, auf dem Ärmel des einen prangt die russische Flagge. Die Männer tanzen irgendwo in einem Wald, vermutlich ganz in der Nähe der Kriegsfront.
Die Männer stammen aus Nepal und dienen als Söldner in der russischen Armee. Laut Schätzungen kämpfen derzeit Tausende Nepalesen in russischen Truppen. Viele der Söldner haben keine militärische Ausbildung und sind sich bei der Rekrutierung nicht bewusst, dass sie sich zum Kriegsdienst verpflichten. Einer von ihnen ist der 31-jährige Suman Rai – im Unterschied zu vielen seiner Landsleute hat er es geschafft, lebend in die Heimat zurückzukehren. Der Südasien-Korrespondent Andreas Babst hat ihn in Kathmandu getroffen.
In «NZZ Akzent» erzählt Babst auch von Berichten anderer Nepalesen, die auf Russlands Seite in der Ukraine kämpfen. Es sei selten, einen so direkten Einblick ins Innenleben der russischen Armee zu bekommen: «Die Berichte zeigen deutlich, wie skrupellos die Russen mit den nepalesischen Söldnern umgeht und dass sie lieber Fremde als die eigenen Leute verheizen.»
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