In Haiti haben Gangs die Kontrolle übernommen. Der Präsident kann nicht mehr ins Land zurückkehren, weil der Flughafen blockiert ist. Jimmy Chérizier, auch bekannt als «Barbecue», ist das Gesicht dieser Banden.
«NZZ Akzent»: Ein Gang-Boss stürzt Haiti ins Chaos
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In dieser Podcast-Episode:
Bewaffnete patrouillieren in den Strassen von Port-au-Prince, der Hauptstadt von Haiti. Überall wird geschossen, Wege sind durch brennende Reifen gesperrt, der Flughafen und der Hafen blockiert. Der Präsident kann nach einer Auslandsreise nicht zurückkehren. In Haiti herrscht Chaos: Gangs haben die Kontrolle übernommen.
An der Spitze eines Gang-Zusammenschlusses steht Jimmy Chérizier, Spitzname «Barbecue». Er selbst behauptet, er verdanke den Namen seiner Mutter, die früher grillierte Hähnchen verkaufte. Laut einer anderen Version entstand der Übername nach einem brutalen Massaker, für das er als ehemaliger Polizist verantwortlich war. Damals soll Chérizier mehrere Opfer zerstückelt und verbrannt haben.
Deshalb wurde «Barbecue» aus der Polizei entlassen. «Danach wurde er das, was er eigentlich schon immer war: ein Gangster», sagt der Lateinamerika-Redaktor Werner Marti in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Er gewinnt die Kontrolle über sein Quartier und wird immer mächtiger. Mit seiner einnehmenden Art habe er es geschafft, auch andere Gangs hinter sich zu scharen.
Jetzt spielt er seine Macht aus und legt das Land lahm. Einen Machtkampf hat «Barbecue» schon gewonnen: Der bisherige Präsident hat bereits seinen Rücktritt angekündigt.
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