Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski trifft am Freitag US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus. Die beiden sollen ein Rohstoffabkommen unterzeichnen. Doch dazu kommt es nicht. Zuerst bleibt die Stimmung ruhig. Selenski zeigt Trump Fotos von Kriegsgefangenen und spricht über Kriegsgräuel. Doch nach etwa 30 Minuten eskaliert das Gespräch.
Selenski: «Was für eine Diplomatie meinst du, JD? Was meinst du?»
Vance: «Ich spreche von der Diplomatie, die die Zerstörung Ihres Landes beenden wird. Herr Präsident, bei allem Respekt:
Ich denke, es ist respektlos, hier ins Oval Office zu kommen und zu versuchen, das vor den amerikanischen Medien durchzubringen. Im Moment zieht ihr durch die Gegend und zwingt Wehrpflichtige an die Front, weil ihr nicht genug Soldaten habt. Sie sollten dem Präsident dankbar dafür sein, dass er versucht, den Konflikt zu beenden.»
Immer wieder fordert Vizepräsident JD Vance Dankbarkeit von Selenski ein. Doch dieser beharrt auf seinem Standpunkt: Ein Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien hält nicht.
Trump: «Sie spielen mit dem Leben von Millionen Menschen. Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg. Und was Sie tun, ist sehr respektlos diesem Land gegenüber. Es hat Sie unterstützt – deutlich mehr als viele Leute wollten.»
Vance: «Haben Sie sich einmal bedankt?»
Selenski: «Das habe ich sehr häufig.»
Vance: «Haben Sie in diesem Meeting einmal Danke gesagt?»
Trump wiederum betont, dass die Situation zwischen seiner Regierung und Putin mit der seiner Vorgänger nicht vergleichbar sei.
Trump: «Vielleicht hat er (Putin) Verträge mit Obama und Bush gebrochen. Und vielleicht auch mit Biden. Ich weiss nicht, was passierte. Aber mit mir hat er sie nicht gebrochen. Er will einen Vertrag machen. Ich weiss nicht, ob das gelingt.»
Später gibt Selenski ein Interview bei Fox News. Dort wird er gefragt, ob er sich bei Trump entschuldigen müsse.
Selenski: «Nein, ich respektiere den Präsidenten und das amerikanische Volk. Und ich denke, dass wir sehr offen und ehrlich sein müssen. Und ich denke nicht, dass wir etwas Schlechtes getan haben.»
Auch Trump gibt vor den Medien eine Einschätzung des Vorfalls.
Trump: «Wir hatten heute ein Treffen mit Präsident Selenski und ich würde sagen, es ist nicht sonderlich gut gelaufen. Er für seinen Teil hat es deutlich überreizt. Das war kein Mann, der Frieden wollte. Und ich bin nur interessiert, wenn er das Blutvergiessen beenden will. Vielen Dank.»